Die Passagierkontrollen am Flughafen Frankfurt sind schlicht zu langsam. Nun werden zusätzliche Kontrollstellen eingerichtet. Doch das löst das eigentliche Problem nicht. Frankfurt/Main (dpa) – Unmittelbar vor Beginn der Hauptreisesaison baut der Frankfurter Flughafen seine Passagierkontrollstellen aus. Zwei zusätzliche Sicherheitsspuren würden Ende dieses Monats im Terminal 1 in Betrieb genommen, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Freitag mit. Im Terminal […]

Die Passagierkontrollen am Flughafen Frankfurt sind schlicht zu langsam. Nun werden zusätzliche Kontrollstellen eingerichtet. Doch das löst das eigentliche Problem nicht.

Frankfurt/Main (dpa) – Unmittelbar vor Beginn der Hauptreisesaison baut der Frankfurter Flughafen seine Passagierkontrollstellen aus. Zwei zusätzliche Sicherheitsspuren würden Ende dieses Monats im Terminal 1 in Betrieb genommen, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Freitag mit. Im Terminal 2 sollen bis Juni vier bestehende Kontrollstellen ausgebaut werden. Weitere Einrichtungen sollen in den kommenden Monaten folgen. Bislang gibt es 175 Spuren in den beiden Terminals, die an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen sind.

Die persönliche Überprüfung der Passagiere und ihres Handgepäcks hatte sich in den vergangenen Monaten immer mehr zum Flaschenhals an Deutschlands größtem Flughafen entwickelt. Die Kontrollen und weitere Abläufe an dem Drehkreuz genügten keinesfalls den Premiumansprüchen, hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr lautstark kritisiert.

Unter der Aufsicht der Bundespolizei erledigen bislang private Dienstleister den bei Passagieren unbeliebten Job, allerdings nicht zur Zufriedenheit des Flughafens und seiner Kundschaft. Gemeinsam versuchen Airlines und Flughäfen bei der Bundesregierung in Berlin neue Zuständigkeiten durchzusetzen und effektivere Kontrollverfahren zu etablieren.

Im internationalen Vergleich sind die Kontrollen an den deutschen Flughäfen langsam und ineffektiv. Die Linien am Amsterdamer Flughafen Schiphol seien in etwa doppelt so leistungsfähig, hatte Fraport-Chef Stefan Schulte zuletzt geschildert.

Wie andere Flughäfen auch will Fraport die organisatorische Verantwortung für den Sicherheitsprozess selbst übernehmen. In einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» hatte sich Schulte unter anderem für den Einsatz hoch entwickelter Sicherheitstechnik eingesetzt, die bereits in anderen EU-Staaten zertifiziert sei. Zudem müsse das Personal flexibler zu den Stoßzeiten eingesetzt werden. Innerhalb der Kontrollspuren müsse jederzeit das Überholen langsamerer Passagiere möglich sein.

Knapp 70 Millionen Passagiere werden in diesem Jahr den Frankfurter Flughafen nutzen. Zusätzliche Abfertigungsgebäude stehen aber frühestens in zwei Jahren zur Verfügung. Um den Andrang unter den bestehenden Bedingungen zu bewältigen, plant Fraport bis zum ersten Quartal 2019 den Bau einer zusätzlichen Leichtbauhalle am Terminal 1, die zehn weitere Kontrollspuren beherbergen soll.