Der Rauswurf von Flughafen-Technik-Chef Marks stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Der Bund trommelt den Aufsichtsrat zusammen. Berlin (dpa) – Nach der überraschenden Entlassung von Technik-Chef Jörg Marks sieht der Bund Klärungsbedarf am neuen Hauptstadtflughafen. Der Mitgesellschafter beantragte eine Sondersitzung des Aufsichtsrats, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gesellschafterkreisen erfuhr. Zuvor hatten «Bild» und «B.Z.» darüber […]

Der Rauswurf von Flughafen-Technik-Chef Marks stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Der Bund trommelt den Aufsichtsrat zusammen.

Berlin (dpa) – Nach der überraschenden Entlassung von Technik-Chef Jörg Marks sieht der Bund Klärungsbedarf am neuen Hauptstadtflughafen. Der Mitgesellschafter beantragte eine Sondersitzung des Aufsichtsrats, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gesellschafterkreisen erfuhr. Zuvor hatten «Bild» und «B.Z.» darüber berichtet. Die Blätter schrieben, es gebe Zweifel an Flughafenchef Karsten Mühlenfeld. Einen Termin für die Sitzung gibt es noch nicht. Die nächste reguläre Aufsichtsratssitzung steht am 17. März an.

Mühlenfeld hatte am Donnerstag überraschend angekündigt, Marks müsse das Unternehmen verlassen. Zuvor war die für dieses Jahr geplante Eröffnung des Flughafens wegen Technikproblemen erneut geplatzt. Nun wird der Flughafen-Chef seine umstrittene Entscheidung im Aufsichtsrat noch einmal erklären müssen.

Berlins Regierender Bürgermeister und Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD) ließ bisher wenig Begeisterung für Mühlenfelds Entschluss erkennen. Der Aufsichtsrat werde eng überwachen, ob der Wechsel die Fertigstellung des Flughafens beschleunige, betonte er.

Am Freitag verteidigte Mühlenfeld seine Entscheidung. «Ich scha?tze Marks menschlich und fachlich sehr. Dennoch ist jetzt die richtige Zeit fu?r einen Wechsel», schrieb er in seinem monatlichen Politikbrief. Dabei kritisiert er allerdings auch, das neue Problem mit der Sprinkleranlage sei «ärgerlich und hätte früher identifiziert werden müssen».

Im Januar waren im Terminal in Schönefeld neue Probleme mit Türen und Sprinklern bekannt geworden. Nach Müllers Angaben gibt es dadurch vier bis sechs Monate weiteren Verzug. Für Marks springt nun der frühere Bahn-Manager Christoph Bretschneider als Bauleiter ein. Marks bekommt nach Recherchen mehrerer Zeitungen zwei Jahresgehälter – also rund 540 000 Euro – Abfindung.