Hannover, 19. Oktober 2017 Die Folgen der Air-Berlin-Insolvenz erreichen den Ferienflieger Tuifly. 150 Stellen stehen dort auf dem Spiel, da die Airline des Reisekonzerns Tui wegen der Rückgabe von 14 samt Besatzung vercharterten Boeing-Flugzeugen nun einen Personalüberhang hat. Ein Sprecher erklärte am Donnerstag, dass Gespräche mit den Tarifpartnern über mögliche Kostensenkungen bei Tuifly erfolglos blieben: «Leider […]

Hannover, 19. Oktober 2017

Die Folgen der Air-Berlin-Insolvenz erreichen den Ferienflieger Tuifly. 150 Stellen stehen dort auf dem Spiel, da die Airline des Reisekonzerns Tui wegen der Rückgabe von 14 samt Besatzung vercharterten Boeing-Flugzeugen nun einen Personalüberhang hat.

Ein Sprecher erklärte am Donnerstag, dass Gespräche mit den Tarifpartnern über mögliche Kostensenkungen bei Tuifly erfolglos blieben: «Leider ist es bislang nicht gelungen, eine gesamtheitliche Einigung für einen Zukunftspakt zu erzielen, der einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb zusätzlicher Flugzeuge ermöglicht.» Zuerst hatte die „Neue Presse“ und die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» über den möglichen Stellenabbau berichtet.

Air Berlin hatte bei Tuifly 14 Jets samt Besatzung gechartert. Anders als bei derartigen Wetlease-Verträgen hatte Air Berlin dabei ein Geschäftsmodell samt kompletten Streckenrechten übernommen, so dass die Vertragskonditionen über dem marktüblichen Wert lagen.

Bei den bedrohten Stellen geht es konkret um die Crews von sieben Tuifly-Jets – die andere Hälfte der noch bei der Air-Berlin-Tochter Niki fliegenden Boeings ist bereits an die Lufthansa-Tochter Eurowings verleast. Tuifly mit ihrer Flotte von 39 Flugzeugen will aber einen Personalabbau durch einen „Zukunftspakt“ vermeiden, bei dem es vor allem um Kostensenkungen geht. «Wir sind zuversichtlich, dass wir zeitnah wieder in den Dialog mit den Tarifpartner eintreten können», heißt es bei Tuifly.

Tuifly rechnet sich nach der Insolvenz von Air Berlin neue Chancen aus. „Die Entwicklung bedeutet für Tuifly eher Chance als Nachteil“, hatte Geschäftsführer Roland Keppler jüngst erklärt.